Über 200 Mannschaften (Alte Herren, Ü40, Kleinfeld) in Bayern waren der Einladung des BFV gefolgt und hatten in 24 Ausscheidungsturnieren ihren Meister ermittelt. Etwas überraschend (ohne Gegentor!) aber hochverdient hatte sich der FC Hammelburg als Meister des Rhönkreises am 16.06.2012 in Langendorf qualifiziert (die Saale-Zeitung berichtete ausführlich).
Mit etwas mulmigen Gefühlen fuhren die 9 Hammelburger (hintere Reihe v.l.n.r.: Alexander Köhler, Udo Heim, Oliver Zeier, Stefan Kuschel, Peter Kreß; vordere Reihe v.l.n.r.: Heiko Schmitt, Martin Stapper, Volker Ruppel, Joachim Schaupp) zum Landesfinale des BFV-Ü40-Cups nach Schwaig bei Nürnberg, trafen doch hier die besten Mannschaften aus Bayern aufeinander. Noch nie waren die Alten Herren des FC so weit gekommen.
In Schwaig traf man auf eine exzellente Organisation und hervorragende Platzverhältnisse. In der Gruppenphase traf man zunächst auf den TSV Theisenort, den Sieger des Kreises Coburg/Kronach. Vom Anstoß weg kombinierten die Hammelburger und ohne dass ein Spieler des TSV den Ball berührte, schloss Heiko Schmitt den ersten Angriff mit einem tollem Volleyschuss und dem 1:0 ab. Theisenort war sichtlich geschockt und so konnten Martin Stapper und Udo Heim auf 3:0 (gleichzeitig Endstand) erhöhen.
So ging man gestärkt in Gruppenspiel 2, Gegner war der TSV Brannenburg (Sieger des Kreises Inn/Salzach). Beide Mannschaften agierten auf Augenhöhe und aus einer sicheren Abwehr heraus. Als beide sich schon fast mit einem Unentschieden abfanden, setzte Heiko Schmitt zu einem fulminanten Konter an und markierte den einzigen Treffer.
So waren die Waddelich bereits für das Achtelfinale qualifiziert und hatten es in der Gruppe nur noch mit Türk SV Bobingen zu tun. Schon früh drückte Heiko Schmitt eine scharfe Flanke von Oliver Zeier zum 1:0 in die gegnerischen Maschen. Anschließend wurde es hektisch: die heißblütigen Vertreter aus dem Kreis Allgäu gingen überhart zu Werke und kommentierten jede Aktion so lautstark, dass der Schiedsrichter alle Mühe hatte, das Spiel unter Kontrolle zu halten. Volker Ruppel war es zu verdanken, dass am Ende auch dieses Spiel zu Null ausging: Der FC Hammelburg hatte die Gruppenphase mit 3 Spielen, 3 Siegen und ohne Gegentor überstanden. Dieses Kunststück gelang keiner anderen Mannschaft.
Das Achtelfinale gegen den FC Eging (Kreis Passau) sollte noch lange nach Spielschluss für Diskussionen sorgen: Nach 5 min, in denen sich beide Mannschaften abgetastet hatten, drang Heiko Schmitt in den Eginger Strafraum ein und wurde brutal von den Beinen geholt. Der Schiedsrichter pfiff zwar, verlegte den Ort des Geschehens allerdings vor den Strafraum. Darüber hinaus zeigte er dem gegnerischen Spieler weder eine Karte noch gab er eine Zeitstrafe, obwohl Schmitt alleine vor dem Torwart aufgetaucht war und durch das Foul eine 100%ige Torchance vereitelt wurde. Der Freistoß brachte nichts ein und sichtlich unter dem Eindruck dieser Fehlentscheidung gelang dem FC Eging im nächsten Angriff durch eine schöne Einzelleistung das 1:0. Der FC Hammelburg versuchte alles, aber Eging verteidigte den Vorsprung mit Mann und Maus und übergroßer Härte über die Zeit.
Für den FC Hammelburg blieb damit der 9. Platz aller bayerischen Ü40-Alte Herren- Mannschaften. „Wenn uns das jemand vor dem Turnier gesagt hätte, hätten wir das nie geglaubt. Im Nachhinein ist es bitter, dass wir in zwei Turnieren nur ein Gegentor bekommen haben und trotzdem nicht ins Viertelfinale einziehen konnten.“, so AH-Abteilungsleiter Martin Stapper, der seinen Männern großen Respekt zollte. „Wir haben Stadt, Landkreis und Region würdig vertreten und sind stolz auf den Titel des 9. Bayerischen Meisters.“
Bleibt zu hoffen, dass diese Turniere auch 2013 ausgetragen werden, was die Funktionäre des BFV allerdings noch nicht bestätigen konnten. Schließlich wollen die Alten Herren des 1. FC 1913 Hammelburg auch im Jubiläumsjahr ganz vorne mitspielen.